„Neue Glocken in altem Klang“ Wir danken allen Spendern, Unterstützern und Förderern dieses Projektes
Fr 13.12.2024,
19:00 Uhr:
BROTZEIT, Jugendgottesdienst des Kirchenkreises in Reichenbach
So 15.12.2024,
09:00 Uhr:
Gottesdienst (3. Advent) in Meuselwitz
Die Orgel wurde in den Jahren 1865/66 von Orgelbaumeister Friedrich Ladegast (1810 - 1905) und seinen Gehilfen für 1.126 Taler erbaut. Es handelt sich um eine Schleifladenorgel mit mechanischer Traktur, 2 Manualen, 17 Registern und Pedal. Sie hat klingende Prospektpfeifen und einen Spieltisch in Schrankform. Die Abnahme der neuen Orgel erfolgte durch den damaligen Orgelsachverständigen Friedrich Wilhelm Görmar am 12. März 1866. Für den Neubau der Orgel musste die Orgelempore erweitert werden. Gleichzeitig wurde eine zweite Empore auf der Südseite mit 90 Plätzen eingebaut. Im Jahre 1905 erfolgten erste Reparaturen und eine Nachintonation durch die Firma „Schlag & Söhne" aus Schweidnitz für 160 Mark. 1917 mussten die 35 Prospektpfeifen für die Rüstungsindustrie abgeliefert werden. Die Firma „Gustav Heinze" aus Sorau baute dann 1920 neue Prospektpfeifen ein, reparierte das Instrument und versah es mit elektrischem Antrieb. Auch ein weiteres Register im zweiten Manual, Aeoline 8', kam hinzu. 1935 wurde die Orgel durch die Firma „Hermann Eule" aus Bautzen umgebaut. Die Stimmhöhe wurde von 452 Hz auf 435 Hz gesenkt und die Disposition dem Zeitgeschmack entsprechend „barockisiert". Die Kastenbälge von Friedrich Ladegast wurden durch einen Doppelfaltenmagazinbalg mit Schöpfer ersetzt. In diesem Zustand verblieb die Orgel bis 1999.
Die Firma „Jehmlich" aus Dresden übernahm dann die schwierige Aufgabe, die Orgel wieder in ihren Originalzustand von 1866 rück zu bauen und diese wieder zu einer echten „Ladegast - Orgel" zu machen. So wurde das Instrument unter strengster Beachtung denkmalpflegerischer Kriterien innerhalb eines Jahres (1999/2000) restauriert. Leitender Restaurator der Firma Jehmlich war Orgelbaumeister Andreas Hahn. Das Restaurierungskonzept schloss die Rekonstruktion des verloren gegangenen Originalzustandes des Pfeifenwerkes, sowie die Wiederherstellung der originalen Disposition ein. Dazu wurden die Dokumente aus der Erbauungszeit des Instrumentes genutzt, sowie erhalten gebliebene Schwesterninstrumente aus der gleichen Schaffensperiode Ladegast besichtigt. Heute verfügt die Orgel wieder über 982 Pfeifen. 619 davon in Metall und 363 in Holz. Die größte Pfeife weist eine Länge von 5,20 m auf. Rekonstruiert wurden 112 Holzpfeifen und 187 Metallpfeifen, eingeschlossen die 35 Prospektpfeifen. Vom Originalbestand des Pfeifenwerkes von 1866 sind somit noch rund 70% erhalten.